Sonntag, 10. Sept. 2017, 18 Uhr, Schloßtheater, Melcherstr. 81, 48149 Münster |

Filmaufführung und anschließende Diskussion mit den KandidatInnen zur Bundestagswahl 2017:

  • Tobias Bollmann (Vertretung für Sybille Benning), CDU
  • Jörg Berens, FDP
  • Maria Klein-Schmeink, Bündnis 90/Die Grünen
  • Robert von Olberg, SPD
  • Hubertus Zdebel, Die Linke

Begrüßung: Ansgar Esch, Geschäftsführer Münstersche Filmtheater-Betriebe GmbH
Moderation: Jens Elmer, Eine Welt Netz NRW
Veranstalter: Schloßtheater und Debatte e.V.
Infos und Karten: http://www.cineplex.de/event/

Als US-Vizepräsident regierte er mit Bill Clinton, im Jahr 2000 musste er sich als demokratischer Präsidentschaftskandidat knapp gegen George W. Bush geschlagen geben. Seitdem hat sich Al Gore dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben wie kein Zweiter. Vor zehn Jahren rüttelte er mit der eindringlichen Dokumentation „Eine unbequeme Wahrheit“ auf. Nun legt Gore im Sequel nach: Die Zerstörung der Erde durch unser Handeln ist „Immer noch eine unbequeme Wahrheit“.

Teleschau

Der ehemalige US-Vizepräsident und Präsidentschaftskandidat Al Gore kämpft weiter gegen die Zerstörung unseres Planeten und warnt vor den drohenden Folgen der globalen Erwärmung. Elf Jahre nach „Eine unbequeme Wahrheit“ bereist Gore die Welt, um zu dokumentieren, was sich seitdem verändert hat – im Guten wie im Schlechten: Auf der einen Seite steht etwa das bahnbrechende Klimaabkommen von Paris und die umweltfreundliche Technologie, auf die viele Länder in den vergangenen Jahren umgestiegen sind, auf der anderen Seite sind die globalen Veränderungen durch den Klimawandel jedoch noch größer geworden. Die Regisseure Bonni Cohen und Jon Shenk zeigen Gore auch dabei, wie er versucht, auf Politiker auf der ganzen Welt einzuwirken, oder wie er sich mit internationalen Klimaexperten austauscht.

Filmstarts

Al Gore: Die Klimakrise sah ich immer als die schlimmste Manifestation der Kollision zwischender menschlichen Zivilisation in ihrer jetzigen Verfasstheit und der überraschenden Fragilität des Ökosystems unserer Erde. Wir gehen dem sechsten großen Massensterben der Arten entgegen, wir zerstören die Ozean-Produktivität und die Wälder weltweit, wir produzieren Plastik und andere langlebige Umweltverschmutzung: Das ist alles Teil derselben Kollision.

STIMME.de
Al Gore beobachtet das Gletscherschmelzen

Nach dem Film besteht die Gelegenheit, mit den KandidatInnen der diesjährigen Bundestagswahl zu diskutieren, sowohl über den Film selbst als auch über Konsequenzen für Politik und die Gesellschaft. Müssen wir handeln oder doch „Warten auf Godot“? Müssen wir was tun oder denken wir so wie Donald Trump: Klimawandel gibt es nicht („Ich glaube nicht an die Erderwärmung“), Veränderungen und Schwankungen hätte es immer gegeben. Die aktuellen Katastrophen wie in Texas, Indien und Pakistan und viele andere werden negiert. Vor Jahrzehnten war das Buch „Grenzen des Wachstums“ ein erster Weckruf, wurde aber schnell zur Seite gelegt oder nur vom kleinen Kreis diskutiert. Der Tsunami im indischen Ozean ist längst vergessen. Die atomare Katastrophe von Fukushima hat zwar zum Umdenken in vielen Ländern geführt, bis man wieder zur Tagesordnung überging. Das Ende von Atom in Deutschland wurde eingeleitet, aber viel mehr noch nicht. Wie oft war das Bienensterben in allabendlichen Sendungen Thema, aber trotzdem werden deren Lebensgrundlagen weiter entzogen.

Al Gore versucht in seinem Film mit unterschiedlichen Mitteln auf das Thema aufmerksam zu machen. Aber je weiter die Katastrophen, desto unglaublicher sind sie oder sie sind schon zur Gewohnheit geworden. Wie kann aber das Thema so angegangen werden, dass auch etwas umgesetzt wird. Oder wurde in der Vergangenheit zu viel oder zu wenig dramatisiert? Die Pariser Klimakonferenz hat vieles erreicht. Aber jetzt: Trump und die USA steigen aus, in den anderen Ländern einschl. Deutschland ist man von den Zielen noch weit entfernt. Trotz Dieselgate, Kohlekraftwerke, drohende Fahrverbote und vieles mehr. Also: Was müssen wir tun, wenn wir was tun müssen, ohne mit dem gehobenen Zeigefinger Änderungen zu erzwingen? Jede/Jeder einzelne konkret und die Politik im Großen und Ganzen. Wie Al Gore: Dicke Bretter bohren. Und was könnten wir vielleicht von Al Gore lernen?

Immer noch eine unbequeme Wahrheit
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